Vor 1½ Wochen war noch alles ok, bis dann am Samstag, dem 7.7. mein Kühlschrank seinen Geist aufgab (ok, er war über 20 Jahre alt). Am Dienstag dann Anruf der Sped., dass er Mittwoch geliefert würde, aber Mittwoch die Katastrophe in Rheinbach und Umgebung, die Umgehungsstraße gesperrt, auf der A 61 war teilweise die Fahrbahn weggebrochen, die Hauptstr. ein Bach, Keller vollgelaufen, dann wurde am Nachmittag der Strom abgeschaltet – spätestens jetzt hätte ein Lautsprecherwagen die Bevölkerung informieren müssen, denn ich war der Meinung, meine Sicherung wäre raus gesprungen. Aber dann kam mein Mieter und sagte, dass in ganz Rheinbach der Strom weg war! Es ist schon prickeln, erst einmal Kerzen zu suchen und Feuerzeug oder Streichhölzer (ich bin Nichtraucher!) und nicht zu wissen, wann der Strom wieder angeschaltet wird! Das Ergebnis: 2 ganze Tage nichts warmes zu Essen! Gefriergut aufgetaut, weder Festnetz noch Handy funktionierten. Am Donnerstag klopfte es plötzlich an der Tür, meine erste Frau stand draußen und wollte wissen, ob alles ok sei, mein zweiter Sohn aus Koblenz hatte sie gebeten, nach mir zu schauen! Und bei meinem ersten Sohn in Bonn hatte der Pflegedienst angerufen, die taten wenigstens etwas!
Ich möchte nicht wissen, wie viele alte alleinstehende Menschen in Panik in ihren dunklen Wohnungen saßen und keine Informationen erhielten! Und es kam auch niemand von den Verantwortlichen auf die Idee, z.B. THW oder Katastrophenschutz mit einer Gulaschkanone los zu schicken und eine warme Mahlzeit anzubieten. Am Freitag klingelte dann jemand von der Feuerwehr (aus Neunkirchen-Seelscheid!) an meiner Tür, ob ich Wasser im Keller hätte. Aber zu der Zeit hatte sich bei uns die Lage entspannt, allerdings waren Ober- und Niederdrees mit Hubschraubern evakuiert worden, denn es bestand sie Gefahr, dass die Staumauer der Steinbachtalsperre brach.
Ich sah dann im TV, wie es z.B. Odendorf, Orte an der Swist und vor allem das Ahrtal getroffen hatte! Und im TV war ein wirklicher Held! Ein 70jähriger Unternehmer war als Chef selbst mit seinem Bagger an die Sohle des Staudamms gefahren und hatte den Ablauf freigelegt, so dass die Staumauer entlastet wurde! Jetzt haben wir eine Woche später, aber es wird wohl noch Jahre dauern, den ganzen Schutt und Lehm weg zu räumen – Brücken sind
eingestürzt, hier half die BW mit Panzerschnellbrücken aus! Aber nein, es gibt ja keinen Klimawandel! Ich kann von Glück reden, dass mein Haus etwas höher liegt, aber Kühlschrank habe ich immer noch nicht, und am Samstag beim Einkaufen fiel der Strom beim HIT wieder aus, wir mussten nach Meckenheim, um den Rest zu besorgen, auch meine Arztpraxis und die KSK sind noch geschlossen, und die Hauptstraße im Stadtkern sah noch immer aus wie nach einem Bombenangriff, hier hätte sicher auch ein Sperrmüllwagen geholfen!! Solch eine Katastrophe hat es hier in unserer Gegend noch nie gegeben, mein Mitgefühl an alle Betroffenen, die teilweise vor dem Nichts stehen, aber die Hilfsbereitschaft ist groß! Nur: warum müssen Privatleute die Initiative ergreifen und Grillwürste anbieten – wo bleibt hier ein Plan der Behörden??
Diethelm Meine Website: http://www.didis-screens.com