Es müsste einmal mit eisernem Besen gekehrt werden und viele Bestimmungen überarbeitet werden!
Der normale Menschenverstand sagt einem, dass eine beglaubigte Urkunde ein Leben lang gilt – weit gefehlt, ist die Beglaubigung über 6 Wochen her, gilt das Dokument nicht mehr!
Aber zum konkreten Beispiel: wenn jemand heiratet, ist klar, dass eine Geburtsurkunde vorgezeigt werden muss, und wenn einer der beiden vorher bereits verheiratet war, auch die Scheidungsurkunde, so weit so gut. Aber bei meiner letzten Heirat fing es damit an, dass das originale Familien-Stammbuch der DDR nicht galt! Äh, warum nicht? Ist das hier etwa kein Dokument? Meine letzte Frau kam aus Thüringen, lebte aber die letzten 18 Jahre in Essen, aber zuständig war Stralsund in Meck-Pom! Sie musste beibringen: ihre Gurtsurkunde, die Heiratsurkunde mit ihren ersten Mann, dessen Sterbeurkunde, die Heiratsurkunde mit dem zweiten Mann und natürlich die Scheidungsurkunde, und, war ja klar, alles in beglaubigten Kopien nicht älter als 6 Wochen!
Von mir lag alles im Amt in Rheinbach vor, der ganze Spaß kostete ca. 100 €, ich frage mich, warum jede Stadt einen anderen Gebührensatz hat, zumindest DAS sollte doch gleich sein!
Warum wird nicht eine Bundes-Stelle eingerichtet, wo alle Originale vorhanden sind, aber auch eingescannt im PC vorliegen und bei Bedarf mit Zertifikat an das zuständige Standesamt oder anderes Amt per Netz
übermittelt würde, das würde Kosten für die Bürger senken, und die Originale wären nicht im ganzen Bundesgebiet verteilt. Und diese Behörde müsste auch nicht irgendwo in der Mitte Deutschlands eingerichtet
werden, die könnte auch auf Helgoland sein – das Netz ist weltweit! Ich hätte mir vor Jahrzehnten überlegen sollen, Behörden zu beraten (ich war ja beim Deutscher Herold 15 Monate in der Revision und habe Geschäftsstellen mit geprüft!). Denn die Berater, die vorhanden sind, haben zwar wohl studiert, aber kein
Praxiswissen und kassieren viel Kohle für nichts!
Mein Vater war Steuerberater und bei einigen Finanzämtern wohl bekannt, und wenn dann ein Oberamtsrat dort ausschied, hofften die unter ihm, eine Stufe höher zu steigen, denn das Wissen hatten sie ja, was aber
passierte? Man nahm einen jungen Hüpfer ohne Praxis direkt von der Uni und setzte ihn den alten Hasen vor die Nase, und das passiert wohl bei allen Ämtern! Wenn unsere Bürokratie privatisiert würde, gäbe es das
nicht! Mit welcher Berechtigung kann man Beamte nicht in Regress nehmen? Die können eine Autobahnbrücke ins
Gelände setzen lassen (Euskirchen Richtung Zülpich), die nie gebraucht wurde, aber niemand steht dafür gerade, woanders würden Köpfe rollen!
Da fällt mir noch ein Beispiel ein: für den Parkausweis (vom Versorgungsamt Siegburg) brauchte ich natürlich ein Passbild, ich fragte an, ob ich eines per mail schicken könne – die Antwort war: „Nein, es muss ein Original sein!“ Gott sei Dank hatte ich noch eines, sonst hätte ich auch noch zum Fotostudio gemusst, als dann der Ausweis kam (nicht Park- sondern Behinderten-!) brauchte ich ja von der Stadt Rheinbach noch den Parkausweis, denen schickte ich ein Passfoto aus dem PC, auf Normalpapier ausgedruckt (in richtiger Größe), und es wurde akzeptiert! So geht es auch! Wo ein Wille, da ein Weg!
Diethelm