s.11.01.2020
Ich bin der Meinung, dass keiner die Mühsal und Angst verstehen kann, der nicht selbst einen Fall von Demenz/Alzheimer in der Familie hat!
Nun war ich ja auch der einzige Nachkomme meiner Mutter und war also in „der Pflicht“, obwohl ich ja selbst behindert bin.
Ich werde nie begreifen, warum ausgerechnet sie dement wurde, weil sie sich eigentlich geistig fit durch Rätseln hielt! Und man ist total hilflos, weil die demente Person in ihrer eigenen Welt lebt!
Das größte Problem am Anfang war, dass meine Mutter nicht nur dauernd aufstand und dann hin fiel, sondern auch ausgebüchst wäre, wenn ich nicht alle Türen abgeschlossen hätte, das nächste Problem war, dem Pflegedienst klar zu machen, dass auch sie abschließen mussten – „Das ist doch Freiheitsberaubung!“ – „Nein!“, erwiderte ich, denn ich habe den Schlüssel IMMER in meiner Hosentasche, wollen SIE verantwortlich sein, wenn sie irgendwo liegt und tot ist?“ Dann musste ich eine Erklärung dazu abgeben, aber es waren im Laufe der Zeit bestimmt über 20 Pflegerinnen (morgens und abends) hier, und nicht jeder, der neu dazu kam, war eingewiesen worden! Ich musste immer wieder die Haustüre kontrollieren, ob sie zu war!
Warum auch immer, meine Mutter zog sich öfter die Windelhose aus und machte ins Bett und/oder auf den Teppichboden, und dann rief die Pflegerin runter, sie könne nicht ins Bett weil nass. Gott sei Dank war meine Haushaltshilfe erreichbar, die dann die Matratze drehte und das Bett neu bezog.
Daher rief ich danach meist gegen 22 Uhr zu meiner Mutter rauf (die schlief oben, und an der Treppe war ein Gitter angebracht), sie möge noch einmal auf Toilette gehen. Ziemlich am Schluss hörte ich nicht ihre
Schlafzimmer-Tür, sondern etwas leiseres, quälte mich die Treppe hoch und könnte gerade noch verhindern, dass sie am Fester raus aufs Klo wollte!
Kurz danach war das mit dem Schulterbruch und dass mir eine Richterin in der Folge über meinen Kopf hinweg sie in ein Heim steckte!
Diethelm